159er – Herrenmode in der Osterstraße

Da kamen gute Sachen zusammen: Der Vermieter hat die Fassade in der Osterstraße 159 neu gemacht, und plötzlich hatte der Optiker Blickwerk zehn Quadratmeter mehr. Dazu hatte Optiker Detlef Schwarze die Erkenntnis: „Die Menschen in Eimsbüttel wollen nur stylische Brillen.“ Also war das Brillen-Outlet, das er seit Jahren neben seinem Blickwerk betrieben hat, eigentlich überflüssig.
Gegenüber hat Classico auch noch die Herrenmode aus dem Sortiment genommen. Und der Männermodeladen im Eppendorfer Weg 54, der als einziger im Quartier Blue de Gênes-Hosen hatte, ist inzwischen ein schicker Damenfriseur.
Schicke Herrenmode statt Discount-Brillen
Es fehlte ihm etwas und „hey“, sagt Detlef Schwarze, „Eimsbüttel braucht nicht noch mehr Nagelstudios, Billigbäcker, 10-Euro-Friseure, auch keinen Kiosk mehr“. Aber einen Herrenmodeladen, den 159er.
Den hat er aufgemacht, ganz langsam. Im April waren die Räume fertig, „aber ich habe mir sechs Monate Zeit gelassen, ich wollte eine Stilrichtung finden, keine verspielte Mode“.
Es sei Leidenschaft
Er sei nicht mehr der Typ, der mit Logos rumläuft. Er suchte sich Ware aus Dänemark, Italien, auch aus Paris. Qualität, sehr gute Ware, Stil sind Worte, die er verwendet. Es muss ihm gefallen. Es sei ein Hobby. Es sei Leidenschaft.
Die Herrenmode im 159er hat deshalb keine Muster, keine schrillen Farben, keine Logos. Wobei. für ein italienisches Label mit japanischem Einfluss und einem dezenten Logo macht er, es geht um Geschmack, eine Ausnahme. Hemden, Pullover, Westen sind klassisch, mit klaren Farben. „Man kann ja nichts neu erfinden, nur verbessern.“
Foto: Detlef Schwarze
Im kleinen Laden mit den Schaufenstern zur Osterstraße und zum Hellkamp hängen Bauhauslampen, steht ein Schreibtisch, der auch Bauhaus-geprägt ist. Der absolute Stilwillen des Detlef Schwarze hat den Raum besetzt. „Zeitlos“ solle sein Laden sein und „Liebe zu historischen Dingen zeigen“.
Absoluter Stilwille und keine Hektik
Detlef Schwarze sagt: „Letztendlich ist alles von mir ausgegangen“ und habe sich entwickelt. „Mich hat keiner gedrängelt.“
Das mit den Blue de Gênes-Hosen war ein Treffer: „Es kommen Leute rein, denen ich dazu nichts mehr erzählen muss, die haben schon vier von diesen Hosen und wollen die fünfte. Die kommen auch von weiter her.“
Jetzt hat er aber ein Problem: „Als Optiker haben wir ganz gut zu tun. Wenn Rushhour ist, dann schaffen wir das nicht mit der Mode.“ Das hat er seit der Eröffnung Mitte Dezember erkannt. Zumal er noch gerne einen guten Kaffee kocht und schnackt und klassische Herrenmode für ihn auch ein gutes Gesprächsthema ist. Es wird ihm daher nicht leichtfallen, die Boutique nur nebenbei zu betreiben.
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